„Wir haben das Gesamtkonzept betrachtet und die Schritte umgesetzt, die ökologisch und wirtschaftlich Sinn machen“, sagt Bürgermeister Moritz Sappl über die Maßnahmen. Der Umstieg auf erneuerbare Energien zur Wärmeversorgung erfolgte im Oktober 2015. Die Ölheizung mit dem außen liegenden Tank, der die im Jahr benötigten 10.000 Liter bereitstellte, wurde ausgebaut. Stattdessen richtete die Gemeinde ein Nahwärmenetz ein, das von der Hackschnitzelheizung im Gebäudekomplex Feuerwehrhaus/Bauhof gespeist wird.
Nötig waren zudem zwei je 1000 Liter fassende Pufferspeicher, die im Rathauskeller stehen. „Feuerwehr und Bauhof werden seit 2009 mit Hackschnitzeln beheizt. Die 65-Kilowatt-Anlage hatte noch Kapazitäten frei. Für die mit Fußbodenheizung ausgestatteten Büroräume war das die ideale Lösung“, freut sich Moritz Sappl, der vor seinem Amtsantritt als Energiemanager arbeitete. Für das Nahwärmenetz wurden 280 Meter Leitungen verlegt, die komplett in gemeindlichem Grund liegen. Ausnahme ist die Querung der Staatsstraße 2370.
Auch die Eurasburger Schule samt Turnhalle wird seit 2009 von einer Hackschnitzelheizung mit Wärme versorgt. Das hat einen positiven Nebeneffekt: Die Hackschnitzel stammen aus der gemeindlichen Straßen- und Wegepflege sowie dem gemeindlichen Wald. Ein Dienstleister verarbeitet das Holz und liefert die fertigen Hackschnitzel an. Ein Zukauf ist nicht nötig, und die Wertschöpfung bleibt in der Region. Im Jahr 2015 wurde außerdem die komplette Beleuchtung auf LED umgestellt.
Im Jahr 2016 stand der Umbau des Rathauses an, das 1986 den Betrieb aufgenommen hatte. Für die insgesamt zwölf Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit entstanden zusätzliche Büroräume mit acht Arbeitsplätzen mehr als vorher. Die Planer gestalteten den Zugang zum Sitzungssaal im ersten Stock barrierefrei. Den Mitarbeitern, die - fast ganzjährig - mit dem Radl anreisen, stehen jetzt Duschen zur Verfügung. Es gibt einen Sozialraum und getrennte Technikräume. Ein elektrisches Heizschwert liefert warmes Brauchwasser.
Das Dach wurde gedämmt, aber auf einen kompletten Vollwärmeschutz verzichteten die Planer nicht zuletzt wegen der gut isolierenden 50er-Ziegelwände. In die bestehenden Fenster wurde eine zweite Dichtlippe eingefräst.
Einstimmig brachte der Gemeinderat bei dieser Gelegenheit eine Photovoltaikanlage auf den Weg. Sie ist auf der Südseite des Daches installiert. Für das Projekt wurden knapp 70.000 Euro veranschlagt. „Da wir den Strom normalerweise in der Zeit von 8 bis 17 Uhr verbrauchen, haben wir bewusst auf den Einbau eines Speichers verzichtet. Der Rest wird eingespeist“, erklärt Moritz Sappl die Auslegung der Anlage, die im Oktober 2016 in Betrieb ging. Und: „Wir brauchen einen kompletten Jahreszyklus, um genaue Zahlen zu bekommen.“
Zahlen, Daten, Fakten:
Nahwärmenetz Hackschnitzelheizung 65 kW Leitungsnetz 280 Meter Beheizte Bürofläche 1100 Quadratmeter Eingespartes Heizöl 10.000 Liter pro Jahr |
PV + Strom Leistung 45,39 kWp Maximale Leistung 40.000 kWh Durchschnittlicher Verbrauch 20.000 kWh |